Kreuzfahrtschiff in Deutschland

In den vergangenen Jahren war das Geschäft mit der Kreuzfahrt eine Erfolgsgeschichte. In Deutschland ist das Wachstum der Kreuzreisebranche beachtlich. Seit 2016 gilt dies auch in besonderer Weise für das Kreuzfahrtterminal Bremerhaven, das zweistellige Zuwachsraten beim Passagieraufkommen aufweist und im Jahr 2018 mehr als 230.000 Passagiere abgefertigt hat. Bremerhaven hat somit Anteile in dem dynamisch wachsenden deutschen Markt gewonnen.

Das ist ein Ergebnis einer Studie, die das Institut für Seeverkehrswirtschaft und Logistik (ISL) im Auftrag von bremenports GmbH und Co.KG, der Handelskammer Bremen – IHK für Bremen und Bremerhaven und dem Magistrat der Stadt Bremerhaven erarbeitet hat und die am Montag, den 29.4. 2019 in einer öffentlichen Veranstaltung vorgestellt worden ist.

Demnach hat der Kreuzfahrtbetrieb im Jahr 2018 einen Umsatz von knapp € 15 Mio. direkt in die Kassen Bremerhavener Unternehmen gespült. Kreuzfahrttouristen sind in Bremerhaven gern gesehene Gäste in den Hotels, Restaurants, den touristischen Attraktionen und dem Einzelhandel. Nicht übersehen werden darf dabei, dass der Betrieb des CCCB mittlerweile zu einer eigenen Attraktion Bremerhavens geworden ist, die Besucher anzieht.

Aus den etwa € 14,7 Mio. Umsatz, den die Passagiere, die Gäste des Terminals und nicht zuletzt auch die Reedereien selbst im Jahr 2018 in die Stadt Bremerhaven gebracht haben, entstand eine Wertschöpfung von € 9,3 Mio. für den Standort.

Auch in Zukunft eröffnet die Entwicklung Bremerhaven erhebliche wirtschaftliche Chancen. So zeichnet sich auf dem Weltmarkt der Kreuzreisen ein anhaltendes angebotsgetriebenes Wachstum ab. Dies bietet Bremerhaven Chancen, an diesem Wachstum weiter zu partizipieren. Angesichts des Wachstums der Schiffe, die Bremerhaven absehbar in den nächsten Jahren anlaufen werden, besteht allerdings die Sorge, dass das CCCB-Terminal in seiner jetzigen Form an Kapazitätsgrenzen stößt, insbesondere was das reibungslose Check-In der Passagiere anbelangt.

Die Gutachter schlagen deshalb vor, die Check-In Fläche um etwa ein Drittel der Quadratmeterzahl zu vergrößern. Bereits heute, so das ISL, sei bei den Anläufen von Schiffen mit Kapazitäten für mehr als 2.500 Passagiere keine gleichzeitige Abfertigung von kleinen Schiffen mehr möglich. Aber auch die Flächen für die Gepäckausgabe und der Wartebereich für das Boarding können ebenso wie die PWK-Parkflächen absehbar zum Engpass werden.

Zwei weitere Herausforderungen sind die Verkehrsengpässe am Hauptbahnhof sowie unmittelbar um das Terminal herum, die bereits heute von Dienstleistern des Kreuzfahrtbetriebs als solche wahrgenommen werden.

In der Zusammenfassung geben die Gutachter die deutliche Empfehlung, gezielt nach Möglichkeiten zu suchen, um aus dem erheblichen wirtschaftlichen Potenzial, das die wachsende Anzahl Passagiere auch künftig nach Bremerhaven bringen wird, einen noch größeren Nutzen für den Standort Bremerhaven zu generieren.

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